Die Klammer!

Wenn jemand Neues zu uns kommt, um unsere Tochter zu betreuen und diejenige - es sind bislang ausschließlich Frauen - hat noch nie oder schon lange oder nur mit anderen Systemen sondiert, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass in der ersten Zeit der Ausruf "Die Klammer!" meinerseits durch die Räume hallt.


Die Klammer des Tubes zum richtigen Zeitpunkt zu öffnen oder zu schließen, ist anfangs irgendwie trickreich. In der Theorie klingt das simpel: Will ich sondieren, muss ich die Klammer öffnen, will ich aufhören, muss ich die Klammer schließen.

Soweit, so gut, aber irgendwie geht es anfangs doch häufig daneben. Das Sondieren, wenn man es nicht gewohnt ist, ist irgendwie aufregend, zumal wir ein ganz besonderes Exemplar von Sondenprinzessin haben. Sehr häufig fuchtelt sie einem mit den Armen vor dem Gesicht herum, so dass die Sicht auf den Tube versperrt wird, oder sie fummelt mit den Fingern am Tube herum oder sie geht ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Theatralisch husten.

Während man also darauf konzentriert ist, schön langsam und irgendwie gleichmäßig ohne Luft zu sondieren, gleichzeitig darauf achtet, dass einem die Spritze nicht vom Tube gepfeffert wird und das Husten nicht in Erbrechen übergeht, kann es schon mal passieren, dass man die Spritze abzieht bei offener Klammer. Und schon haben wir das Geklecker und wir wissen wieder, warum der Stoffwindel ein eigener Blogbeitrag gewidmet wurde.

Darum immer schön die Reihenfolge einhalten, so wie hier gezeigt:
Hier klicken, um das Video auf YouTube anzusehen: ---> Klammer


Tubes ohne Klammer - aus irgendeinem Grund gibt es so etwas auch - kann man ganz leicht mit einer Infusionsklemme ein wenig sondierfreundlicher machen. Sonst muss man den Schlauch jedes Mal umknicken und bräuchte eigentlich Arme wie ein Oktopus. Man kann auch probieren, ob solche wiederverwendbaren Gefrierbeutelverschlüsse vielleicht auch geeignet sind. Dann gibt es keine Sauerei. Ob das bei jedem Tube geht, weiß ich natürlich nicht, aber einen Versuch ist es wert.

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