Der Segen der Stoffwindel

Ich kann die Frage förmlich hören: "Was hat eine Stoffwindel mit Sondenkost zu tun?" Sehr viel. Jeder, der selber schon sondiert hat, weiß sicher wovon ich spreche. Stoffwindeln verhindern, dass die Sondenkost sich übermäßig über der Kleidung verteilt, wenn mal wieder die Spritze von der Sonde flutscht, wenn die Sondenprinzessin so sehr hustet, dass gleich ein Teil des Mageninhalts den Weg nach oben findet und so fort. Über den Schoß des Tubies gebreitet, kümmert sich die Stoffwindel um die Tröpfchen, die neben raus laufen und um die Reste, die beim Spritzen abziehen gerne daneben gehen.


Wir haben jede Menge dieser Windeln, schon allein deshalb, damit wir immer genügend saubere Exemplare zur Hand haben. Die Stoffwindeln eignen sich auch hervorragend um die Schnute abzuwischen. Das ist angenehmer als mit einem harten Küchentuch. Das Näschen putzt sich auch schonender damit  und selbstverständlich sind sie eine gute Unterlage für die Situationen, in denen die Schwerkraft den Schleim über Mamas Schulter zu Tage fördern muss. Verhindert die übliche, weiße Stelle auf der rechten Schulter, an der man sofort eine frisch gebackene Mama oder eine Mama eines besonderen Kindes zielsicher erkennen kann.

Nicht nur für Kinder sind die Stoffwindeln ein Muss, auch für Erwachsene Sondenpatienten oder pflegebedürftige Angehörige eignen sie sich wesentlich besser als Küchentücher, Servietten oder ähnliches. Wir lassen die Tücher weiß, bzw. haben auch ein paar nette Exemplare mit Muster. Da lässt sich sicher diskutieren, ob eine Achtzigjährige Bärchenmuster chic findet. Was aber auch problemlos funktioniert ist einfärben. Sieht auch schön aus und grade auf rötlichen oder gelblichen Tüchern fallen dann Karottenflecken weniger auf - um mal praktisch zu denken.

Die Stoffwindeln gibt es in den einschlägigen Babyläden meist im 10er Pack. Wer sich damit großzügig eindeckt, kann auch gleich noch ein paar Moltontücher mit in den Warenkorb packen. Abends ein Tuch aufs Kopfkissen gelegt, brauchen Sie nicht jeden Tag das Kissen wieder frisch beziehen, wenn sie auch so eine Schleimschnecke haben wie ich. Tuch ausgetauscht und einer sauberen Nacht steht nix im Wege.

Übrigens lassen sich aus den Tüchern auch adrette Halstücher basteln als Latzersatz oder als Sabbertuch. Wenn sie löchrig sind und für den täglichen Gebrauch nicht mehr schön sind, bitte nicht wegwerfen. Sie eigenen sich noch hervorragend zum Fensterputz. Na, das ist doch mal ein Lifehack, oder?!

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