Eine bunte Palette an Zubehör

Unerheblich wie man sondiert, WENN man sondiert, benötigt man eine ganze Reihe von Zubehör. Wir haben keine Pumpe, wir sondieren generell Bolusgaben per Hand mit Spritzen in verschiedenen Größen.


Welche Spritzen man genau verwendet, das hängt ein wenig vom Alter des Patienten und vor allem von der Magensonde ab und ist auch ein wenig Geschmackssache.
Beim Wechsel der Sonde kann es auch passieren, dass alles, was bislang wunderbar funktioniert hat, unbrauchbar ist und man sich komplett neu eindecken muss.

Aktuell verwenden wir - wie schon seit einigen Jahren - das auf dem Bild gezeigte Sortiment an Spritzen. Die ganz große Spritze fasst bis zu 60 ml und wird bei uns zum Sondieren der Nahrung benutzt. Die 20 ml Spritzen nehmen wir für Wasser zum Spülen und Spritzen zu 10 ml und 5 ml enthalten bei uns grundsätzlich Medikamente.

Wir haben mit dem Luer System die besten Erfahrungen gemacht, das ist ein wenig Geschmackssache, viele schwören auch auf die breiten Tüllen, die sogenannten Katheter-Tüllen. Wir nutzen das Luer System, weil es so schön klein ist. Was ich damit aufziehen kann, das krieg ich auch ganz sicher wieder raus und so ist die Chance sehr gering, dass ich mit irgendetwas, was durch eine relativ breite Öffnung passt, etwas verstopfe. Theoretisch und praktisch würden solche Spritzen auf unseren Tube passen, das sieht man am Adapter.

Der Adapter ist das kleine lila Teil, das man auf dem Bild sieht. Es gibt ihn in verschiedenen Varianten, je nach Tube. Wir müssen ihn zusammen mit einem weiteren Adapter nutzen, dem blauen Adapter, der bei uns auf den lila Adapter aufgeschraubt wird. Das klingt ein wenig kompliziert und hat auch etwas Ausprobieren gebraucht, bis wir die perfekte Kombi gefunden hatten, aber jetzt flutscht es.

Die Hersteller sämtlicher Tubes, Buttons und PEGs sind gerade angehalten, ihre Systeme einheitlich zu konzipieren. Dass es ein wenig dauert, ein gemeinsames Konzept zu finden, das EU- und Weltweit funktioniert, mag man sich vorstellen und so passiert die Umstellung derzeit schrittweise.

Beim nächsten Tube-Wechsel, der in den nächsten Wochen fällig wird, brauchen wir den lila Adapter nicht mehr. Da kommt das kleine, durchsichtige Teil zum Einsatz. Aber auch nur deswegen, weil wir nach wie vor die Spritzen mit dem Luer-Anschluss nutzen möchten. Eigentlich gibt es schon andere, passende Spritzen, aber die haben für unseren Geschmack ein paar Nachteile, die erst behoben werden sollten, bevor wir gerne umsteigen möchten. Jeder, der einen Tube-Wechsel plant, sollte im Augenblick vorsichtshalber den Tube einige Tage VOR dem Wechsel inspizieren. Möglicherweise sieht der Anschluss ein wenig anders aus als beim Vorgängermodell und es müssten erst neue Zubehörteile bestellt werden, bevor das Sondieren losgehen kann.

Unsere Tochter braucht leider viele Medikamente, das heißt wir müssen dafür sorgen, dass beim Sondieren möglichst wenig in der Spritze verbleibt. Je kleiner und kürzer die Tülle um so eher kann ich das gewährleisten, sonst bleibt ja immer ein Rest stehen. Daher werden wir die Luer-Spritzen noch eine Weile nutzen.

Wenn wir Spritzen vorab befüllen, können wir sie mit einem kleinen Deckelchen verschließen. Diese meist roten oder gelben so genannten Kombistopfen gibt es für wenig Geld als medizinisches Zubehör. Die Stopfen sind beidseitig zu nutzen, je nachdem was genau man verschließen möchte. Sie haben sogar ein Schraubgewinde auf der einen Seite und passen beispielsweise gut auf unseren blauen Adapter.

Um Medikamente gut auflösen zu können, nutzen wir die durchsichtigen Medizinbecher, die ebenfalls günstig online bestellt werden können. In der Regel haben sie eine Maßeinteilung auf der Seite, an der man die eingefüllten Milliliter gut ablesen kann. Es gibt auch Deckel dazu, um die Becherchen einigermaßen sicher zu verschließen.

Sondenpatienten, die eine Pumpe nutzen oder auch Button-Patienten benötigen natürlich noch diverse Schläuche und Verlängerungen. Die kann ich nicht zeigen, weil wir so etwas nicht haben. Verlängerungen könnten wir zwar nutzen, aber man muss dabei bedenken, dass man wirklich gut nachspülen muss, um alles aus der Verlängerung zu bekommen und da ist meine Paranoia zu groß was den Verlust angeht. Im tiefsten Inneren meines Herzens bin ich zugegebenermaßen schon ein kleiner Kontrollfreak.


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nicht ganz dicht, oder?

Wenn das Sterben zum Leben gehört

Urlaub im Sternenzelt