Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen könnten ...

Möglicherweise erscheint es etwas widersinnig, dass Zähne putzen für Sondenpatienten wichtig sein soll. Was soll man da den wegputzen, wenn ohnehin sämtliche Nahrung direkt in den Bauch gefüllt wird? Süßigkeiten, klebrige Limos, stärkehaltige Lebensmittel, die üblicherweise Bakterien im Mund wüten lassen können, wenn nicht regelmäßig Karies und Baktus vertrieben werden, erreichen die Zähne von Sondenpatienten ja erst gar nicht. Aber auch für Sondenpatienten gilt: Kein strahlendes Lachen ist ohne Zahnbürste zu haben.

Es ist völlig unerheblich, ob die Handzahnbürste geschwungen wird oder die elektrische Variante zum Einsatz kommt. Welche Zahnpasta mitspielen darf, spielt ebenfalls eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass die Zähne und wenn es wenigstens ab und an funktioniert, auch die Zunge regelmäßig gereinigt werden.

Warum ist das so? Zum einen sind die wenigsten Sondenpatienten "nur" Sondenpatienten. Meistens kommen noch andere Besonderheiten hinzu, Atemwegsbeschwerden sind zum Beispiel weit verbreitet. Das bedeutet, der Inhalator kommt regelmäßig ins Spiel und der wird wiederum regelmäßig befüllt mit Medikamenten. Vor allem beim Kortison sollte man auf gute Mundpflege achten, sonst könnten Apthen entstehen und Bakterien wachsen.

Auch im Speichel und im Schleim der hochgehustet wird, können Bakterien stecken, die die Zähne angreifen können. Nicht immer gelingt es mir, wirklich volle zwei Minuten zu putzen. Aber wir achten wirklich drauf, dass morgens und abends das Goschl innen geschrubbt wird. Die Prinzessin findet es doof, aber es nutzt ja nix. Belohnt wird die kleine Dame durch ein dickes Lob ihrer Zahnärztin. Und falls sie sich eines Tages doch mal entscheiden sollte, das mit dem Kauen und Schlucken wieder zu üben und zu intensivieren, dann könnte sie eben auch morgen noch kraftvoll zubeißen 😎

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