Ein dringendes Bedürfnis
Ausflüge sind toll. Man kommt mal raus aus den eigenen vier Wänden, sieht und erlebt viel Interessantes, lernt vielleicht neue Menschen kennen und hat eine wunderbare Abwechslung zum Alltag. Mit einem Sondenpatienten sollten Ausflüge ein wenig geplant werden, das Equipment, das mitgenommen werden muss, ist groß, aber das ist alles machbar. Sondieren egal wo man grade ist, wird mit der Zeit zur Routine, nur eine Sache ist immer wieder schwierig. Was, wenn das, was man so wunderbar über die Sonde in den Patienten gefüllt hat, auf der anderen Seite den Körper in anderer Konsistenz wieder verlassen muss? Dann, ja dann wird es schwierig, wenn der Patient 13 kg überschritten hat.
So behelfen wir uns, wenn wir unterwegs sind. Wir haben Katharinas alte Wickelauflage, die wir nicht mehr brauchen, auf dem Rücksitz. Das mit Kunstleder bezogene Schaumstoffstück ist leicht und lässt sich gut zwischen Rückbank und Beifahrersitz einklemmen. Ein Handtuch darauf, damit es etwas kuscheliger ist und so können wir wickeln. Mamas Rückenansicht ist zum Glück dick genug um damit die geöffnete Tür auszufüllen, so haben wir genügend Privatsphäre.
Die Lösung ist probat aber natürlich nicht optimal, denn wir müssen immer wieder zum Auto zurück. Warum wir nicht einfach eine der zahlreichen Behindertentoiletten benutzen? Ganz einfach, weil unsere Prinzessin nicht stehen oder frei sitzen kann und ich leider kein Oktopus bin. Es gibt fast keine Toilette, die eine Wickelmöglichkeit für große Patienten vorsieht. Die kleinen Wickeleinheiten sind für Babies gedacht und konzipiert. Unser Riesenbaby würde abstürzen oder die Wickelstation aus der Verankerung reißen. Eine Toilette sitzend benutzen kann sie leider nicht. Wir müssten mindestens zu zweit sein, um sie auszuziehen, zu halten, sauber zu machen und wieder anzuziehen und selbst das würde voraussetzen, dass sie stehen kann. Meist ist in den meisten Toiletten auch gar nicht genug Platz für solche Aktionen.
Deutschland ist in dieser Hinsicht mal wieder Rücklicht. In Großbritannien und den USA gibt es große Kampagnen, die so treffende Namen wie "Space to Change" haben. Bei uns ist es eine große Ausnahme, wenn eine Wickelbank oder gar ein Lifter eine Behindertentoilette zieren. Im Sommer hatten wir auch schon eine Picknickdecke dabei und haben im Freien an einer geschützten Stelle gewickelt. Das ist immer noch angenehmer als die Alternative, die den meisten Eltern sonst bleibt: Die Patienten auf dem versifften Boden einer Toilette zu wickeln. Nicht menschenwürdig wie ich finde!
Es gibt mehrere Umfragen zu diesem Thema und die Ergebnisse sind traurig, denn die meisten Familien verzichten lieber auf Ausflüge oder fahren früher wieder nach Hause nur, weil sie nicht wickeln können. Das muss nicht sein. Entweder Sie überlegen sich auch so eine Lösung wie wir mit der Wickelmöglichkeit im Auto. Immer vorausgesetzt der Patient passt noch auf die Rückbank und immer vorausgesetzt es hat nicht grade minus zehn Grad. Oder aber Sie informieren sich vorher und wählen Ihr Ziel nach den dortigen Möglichkeiten aus. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Portalen, auf denen man herausfinden kann, wie barrierefrei es da zugeht und wo entsprechende Toiletten vorhanden sind.
Eine kleine, unvollständige Auswahl an Links, die mir im Laufe der Zeit begegnet sind, möchte ich hier vorstellen, vor allem für den Raum München interessant, wir leben halt nun mal im Süden unsere schönen Freistaats:
Kleine München-Ausflüge, für Rollstuhlfahrer geeignet sowie Rolli-geeignete Praxen
München Tourismus barrierefrei
Bayernweites Portal für Freizeit und Reisen sowie Behindertentoiletten in ausgewählten Regionen
Rollstuhlgerechte Orte verschiedener Kategorien
Reiseangebote für Menschen mit verschiedenen Einschränkungen
Auch Bayerns Schlösser sind teilweise gut mit Rollstuhl zu besuchen, was mich natürlich besonders freut, die Informationen dazu findet man auf der Homepage beim jeweiligen Objekt
Starnberger See, Ammersee und Tegernsee sind problemlos mit dem Rollstuhl befahrbar. Informationen findet man auf der Homepage der Seenschifffahrt beim jeweiligen See unter "Wichtige Infos für..."
Falls es jemand nicht weiß, beim CBF Darmstadt kann man einen Euroschlüssel erwerben. Die Konditionen finden sich direkt auf der Homepage.
Ich glaub, jetzt muss ich mal dringend. Schön, dass es für mich ganz einfach ist.
So behelfen wir uns, wenn wir unterwegs sind. Wir haben Katharinas alte Wickelauflage, die wir nicht mehr brauchen, auf dem Rücksitz. Das mit Kunstleder bezogene Schaumstoffstück ist leicht und lässt sich gut zwischen Rückbank und Beifahrersitz einklemmen. Ein Handtuch darauf, damit es etwas kuscheliger ist und so können wir wickeln. Mamas Rückenansicht ist zum Glück dick genug um damit die geöffnete Tür auszufüllen, so haben wir genügend Privatsphäre.
Die Lösung ist probat aber natürlich nicht optimal, denn wir müssen immer wieder zum Auto zurück. Warum wir nicht einfach eine der zahlreichen Behindertentoiletten benutzen? Ganz einfach, weil unsere Prinzessin nicht stehen oder frei sitzen kann und ich leider kein Oktopus bin. Es gibt fast keine Toilette, die eine Wickelmöglichkeit für große Patienten vorsieht. Die kleinen Wickeleinheiten sind für Babies gedacht und konzipiert. Unser Riesenbaby würde abstürzen oder die Wickelstation aus der Verankerung reißen. Eine Toilette sitzend benutzen kann sie leider nicht. Wir müssten mindestens zu zweit sein, um sie auszuziehen, zu halten, sauber zu machen und wieder anzuziehen und selbst das würde voraussetzen, dass sie stehen kann. Meist ist in den meisten Toiletten auch gar nicht genug Platz für solche Aktionen.
Deutschland ist in dieser Hinsicht mal wieder Rücklicht. In Großbritannien und den USA gibt es große Kampagnen, die so treffende Namen wie "Space to Change" haben. Bei uns ist es eine große Ausnahme, wenn eine Wickelbank oder gar ein Lifter eine Behindertentoilette zieren. Im Sommer hatten wir auch schon eine Picknickdecke dabei und haben im Freien an einer geschützten Stelle gewickelt. Das ist immer noch angenehmer als die Alternative, die den meisten Eltern sonst bleibt: Die Patienten auf dem versifften Boden einer Toilette zu wickeln. Nicht menschenwürdig wie ich finde!
Es gibt mehrere Umfragen zu diesem Thema und die Ergebnisse sind traurig, denn die meisten Familien verzichten lieber auf Ausflüge oder fahren früher wieder nach Hause nur, weil sie nicht wickeln können. Das muss nicht sein. Entweder Sie überlegen sich auch so eine Lösung wie wir mit der Wickelmöglichkeit im Auto. Immer vorausgesetzt der Patient passt noch auf die Rückbank und immer vorausgesetzt es hat nicht grade minus zehn Grad. Oder aber Sie informieren sich vorher und wählen Ihr Ziel nach den dortigen Möglichkeiten aus. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Portalen, auf denen man herausfinden kann, wie barrierefrei es da zugeht und wo entsprechende Toiletten vorhanden sind.
Eine kleine, unvollständige Auswahl an Links, die mir im Laufe der Zeit begegnet sind, möchte ich hier vorstellen, vor allem für den Raum München interessant, wir leben halt nun mal im Süden unsere schönen Freistaats:
Kleine München-Ausflüge, für Rollstuhlfahrer geeignet sowie Rolli-geeignete Praxen
München Tourismus barrierefrei
Bayernweites Portal für Freizeit und Reisen sowie Behindertentoiletten in ausgewählten Regionen
Rollstuhlgerechte Orte verschiedener Kategorien
Reiseangebote für Menschen mit verschiedenen Einschränkungen
Auch Bayerns Schlösser sind teilweise gut mit Rollstuhl zu besuchen, was mich natürlich besonders freut, die Informationen dazu findet man auf der Homepage beim jeweiligen Objekt
Starnberger See, Ammersee und Tegernsee sind problemlos mit dem Rollstuhl befahrbar. Informationen findet man auf der Homepage der Seenschifffahrt beim jeweiligen See unter "Wichtige Infos für..."
Falls es jemand nicht weiß, beim CBF Darmstadt kann man einen Euroschlüssel erwerben. Die Konditionen finden sich direkt auf der Homepage.
Ich glaub, jetzt muss ich mal dringend. Schön, dass es für mich ganz einfach ist.
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