Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei

Über die Vorbereitungen für die Zubereitung eines Mittagessens für unser Tubie (englisch für Sondenprinzessin 😉) hatte ich bereits berichtet. Nun ist es soweit, die Sause kann beginnen. 


Heute gibt es Rindfleisch mit ganz viel Gemüse und ein paar weiteren Zutaten. Eingekauft habe ich am Bauernmarkt, fürs Töchterchen gibts nur gute Bioware aus der Region, soweit das machbar ist. Rindfleisch kaufe ich bereits gehackt, da klappt es mit dem pürieren besser. 

Das Gemüse wird also geputzt und ... nein, was ich mit den Gemüseabfällen mache, verrate ich heute immer noch nicht, aber bald. Versprochen!



Dann schlägt die große Stunde meines Thermis, korrekt bezeichnet als Thermomix TM5. Der wird nun folgendermaßen befüllt: Flüssige Grundlage bildet die Hühnerknochenbrühe, deren Entstehung wir schon kennen. Sie hat artig im Gefrierschrank auf ihren Einsatz gewartet und mir ist es gelungen, sie so rechtzeitig aufzutauen, dass sie gleich ihren großen Auftritt im Töpfchen ganz unten hat. Garflüssigkeit nennt man das, etwa ein halber Liter.


In die nächste Ebene hängt sich lässig das Garkörbchen, das inzwischen mit Süßkartoffel und Pastinake bestückt ist. Beide Gemüsesorten sind in grobe Stücke geschnitten worden. Die Süßkartoffel hat im Vergleich zur "normalen" Kartoffel ein wenig mehr Kalorien und ich verwende die Knolle sehr gerne, weil sie basisch ist. Der Körper unserer Tochter muss mit so vielen Medikamenten fertig werden, da wäre ich auch gewaltig sauer, drum achte ich auf basischen Ausgleich. Deswegen kommt mir die Kartoffel da grade recht, wesentlich rechter als Nudeln oder Reis. Die Vollkornvariante wäre schon akzeptabel, aber ganz ehrlich: Ich mags als Vollkorn nicht. Warum soll meine Tochter das dann mögen. Und nur weils gesund ist? Na, es gibt Grenzen.
Aber zurück zum Garkörbchen mit den Erdäpfeln und dem Wurzelgemüse.


Die Hälfte ist geschafft, jetzt kommt der Deckel drauf und dann hat der Varoma seinen Einsatz. In den unteren Teil kommt der Rest des in grobe Stücke geschnittenen Gemüses. In diesem Beispiel dürfen Karotten, Zucchini und ein wenig Fenchel miteinander kuscheln und eine kleine Rote Beete wegen des Eisens.



Jetzt noch den Einlegeboden mit Rinderhack belegen, ein paar Kräuter drauf und darauf achten, dass genügend Schlitze frei bleiben. Sonst kann der Dampf, der bald entsteht, nicht bis ganz nach oben dringen. Das ist allerdings wichtig, damit das Fleisch auch durchgart.


Jetzt kommt der Deckel drauf und dann geht die Post ab. 



Etwa 25 Minuten braucht es auf Varoma Stufe 1 bis alle Zutaten gegart sind.


In der Zwischenzeit kann ich das Chaos in der Küche beseitigen, mal einen Schluck trinken, das kommt schon wieder zu kurz und dann die noch fehlenden Zutaten her räumen. Es kommt auf jeden Fall noch Öl und ein gutes Nussmus hinzu wegen der essentiellen Fettsäuren. Nebenbei bemerkt hat das Nussmus auch ordentlich Kalorien, was in unserem Beispiel wichtig ist. Wir brauchen bei wenig Volumen viel Kalorien. Gewürze dürfen nicht fehlen und ein Spritzer Zitrone (echte hatte ich nicht mehr, dann muss es auch mal das Konzentrat sein) wegen der besseren Eisenaufnahme.


Schon erklingt die Melodie des Thermomix und fertig sind die Zutaten. Schaut doch gut aus, oder?



An der Stelle ist es ratsam, vorsichtig zu sein beim Auseinanderbauen des Varomabehälters. Heiß! Im Garkörbchen eine Ebene weiter unten haben sich Süßkartoffeln und Pastinaken wegen der Roten Beete verfärbt. Das ist in dem Fall egal, wird ja eh püriert.


Nun kommt der große Moment, wo alles zusammen in den Topf gepackt wird. Wir haben da jetzt also die Hühnerknochenbrühe drin, dann das Fleisch und sämtliches Gemüse zusammen mit den Gewürzen und das sieht dann so aus: 


Jetzt füge ich noch Öl und Nussmus hinzu. Das ist ganz einfach, denn der Thermomix hat eine integrierte Waage, die muss ich nur einschalten. Freundlicherweise hat die auch eine Tara-Funktion, ich kann also zuwiegen wie eine Weltmeisterin.


Wenn alle Zutaten im Töpfchen sind, kommt jetzt die Stufe 10 zum Einsatz: Zeit fürs Püree. Ich habe mir angewöhnt, die Stufe langsam zu erhöhen, damit nichts spritzt und mindestens fünf Minuten laufen zu lassen, damit auch kleine Kerne zerkleinert werden.


In der Zwischenzeit kann ich nun also ausrechnen, wie viele Portionen das ergibt und mir entsprechend viele Behälter bereit stellen. Wir nutzen die Muttermilch- und Breibehälter von Avent. Die lassen sich schön stapeln, haben für unsere Zwecke noch die richtige Größe, man kann sie einfrieren und entweder im Fläschchenwärmer oder in der Mikrowelle erhitzen.


Fünfzehn Portionen sind es diesmal geworden, das ist wirklich effizient. Sicherheitshalber kontrolliere ich vor dem Abfüllen, ob ich auch fein genug püriert habe. Ich ziehe ein wenig von der Nahrung mit der Sondierspritze auf. Wenn das tadellos geht, fülle ich ab, wenn nicht, füge ich noch Flüssigkeit hinzu, püriere so lange weiter, bis es flutscht. 


Wer für Babies oder Kleinkinder kocht, die löffeln können, muss nicht ganz so gut pürieren. Ab dem sechsten, spätestens achten Monat, kommen Kinder auch mit winzigen Bröckelchen im Brei klar. 
Wenn die Becher voll sind, kühle ich in eiskaltem Wasser schnell runter, damit die Nährstoffe möglichst vollständig erhalten bleiben.



Jetzt wird noch beschriftet und jeder Becher mit Datum versehen, damit das auch im Gefrierschrank alles seine Ordnung hat. Ich unterscheide nur nach Fleisch- bzw. Fischsorten. Welches Gemüse und sonstige Zutaten drin sind, ist mir egal. Ich möchte nur sicher stellen, dass nicht jeden Tag das gleiche Essen verabreicht werden muss. Ich möchte ja auch nicht jeden Tag das Gleiche essen, nicht mal, wenn es Pfannkuchen wären 😜


Normalerweise haben wir mindestens vier bis fünf verschiedene Gerichte im Gefrierschrank, so dass es nicht gleich fad wird. Ein paar Löffelspitzen werden übrigens selbst von unserer Motte probiert. Manchmal scheint es so gut zu schmecken, dass sich für sie das Schlucken lohnt. Das ist ein stolzer Mami-Moment für mich. 
In unserem Beispiel haben wir jetzt für 15 Tage Rindfleischbrei. Der zeitliche Aufwand hält sich mit einer guten Stunde inklusive Spülen und Aufräumen hinterher meines Erachtens sehr in Grenzen. Aber selbst wenn es länger dauern würde, mir wäre das jede Sekunde wert. Alles nur keine Astronautenkost 😊

Kommentare

  1. Wirklich toll mal einen Einblick zu erhalten, wie die leckeren Gerichte für den Mäusezahn entstehen (und das es lecker ist weiß ich, habe schließlich ein Jahr lang oft genug den Löffel nach dem Auftauen abgeleckt :-P)
    Eine tolle Idee dies mit anderen zu teilen :)
    Liebe Grüße, Sandra Gropp

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