Stündliche Übungen

Wer viel Zeit am PC verbringt, ist oft sehr verspannt und fühlt sich am Ende des Tages nicht mehr wirklich fit - egal wie gesund er oder sie gegessen hat und wieviel getrunken. Eigentlich sollten wir uns ja mindestens einmal in der Stunde bewegen und eigentlich wissen wir das alle, aber wir machen es nicht immer.

Meine armen Kollegen müssen oft belehrende Mails zum Thema Gesundheit von mir ertragen. Manche sind genervt, manche finden das aber auch super. Für diesen Kollegenkreis habe ich eine Übungsreihe für die Woche entwickelt, die gut abgespeichert werden kann. Über die Erinnerungsfunktion im outlook kann sich nun jeder bequem daran erinnern lassen, dass es Zeit ist, den Hintern zu heben und eine der Übungen zu absolvieren. Dauert nicht lang und fühlt sich gut an :)

Uhrzeit
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
08:00
Fenster öffnen, atmen
09:00
10:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00


Übungsanleitungen:



                         
Fenster öffnen, atmen:
Öffnen Sie das Fenster und finden Sie einen guten Stand, am besten hüftbreit.
Die Hände hängen locker nach unten und formen entspannt eine Schale (Handflächen zeigen nach oben). Langsam einatmen, dabei die Hände auf Brusthöhe ziehen. Kurz verweilen und bewusst wieder ausatmen, dabei die Handflächen nach unten drehen und allen Ballast nach unten weg drücken. So lange üben, wie es angenehm ist.

Schulterkreisen:
Die Schultern langsam und genüsslich zu den Ohren ziehen, langsam und ganz bewusst nach hinten unten kreisen. Die Schulterblätter sollen sich gefühlt berühren. Wieder langsam nach oben den Kreis vervollständigen.
Atmung: Einatmen bei der Aufwärts-Bewegung, Ausatmen auf dem Weg nach unten. Atem ruhig und gleichmäßig fließen lassen.
Kopf zur Seite:
Arme locker hängen lassen, Schultern und Knie entspannt, Kopf vorsichtig nach rechts beugen. Gleichzeitig die linke Hand „aufstellen“ und den linken Arm vorsichtig Richtung Boden strecken und so die Dehnung vorsichtig verstärken. Dehnung ca. 10 Sekunden halten, dann vorsichtig wieder zur Mitte kommen und gegengleich zur anderen Seite ausführen. Die gesamte Übung zwei Mal auf jeder Seite wiederholen.
Atmung: Bei Anspannung durch den Mund langsam ausatmen, einatmen bei Entspannung, möglichst durch die Nase.

Kopf dehnen:
Den Kopf gerade halten und vorsichtig in der gleichen Ebene zur rechten Schulter drehen, so als wollte man sehen, was hinter dem Rücken stattfindet. Den Kopf horizontal lassen und die Dehnung spüren. Vorsichtig wieder zur Mitte kommen und das Ganze auf die andere Seite wiederholen, insgesamt 10 Mal.
Der Atem fließt ruhig und gleichmäßig

Raus an die Luft:
Es geht nichts über eine Runde Bewegung an der frischen Luft. Der Park ist hervorragend dafür geeignet, ein paar flotte Schritte zurück zu legen. Auch bei bedecktem Himmel können wir so eine gute Portion Vitamin D tanken. Das produziert unser Körper nämlich nur im Freien und die meisten von uns haben tatsächlich einen Mangel.



Strickleiter:
Einen Arm so weit wie möglich nach oben über den Kopf strecken, die Schultern möglichst unten lassen. Die Handflächen zeigen zueinander oder nach vorn. Nun den anderen Arm ebenfalls nach oben strecken und abwechselnd die Arme noch weiter nach oben bringen, so als wollte man eine Strickleiter hinaufklettern. Der Oberkörper bleibt dabei so ruhig wie möglich.
Der Atem fließt ruhig und gleichmäßig.

Beten:
Die Handflächen vor der Brust aneinander legen. Die Schultern bleiben entspannt, die Knie locker lassen und im Idealfall das Becken kippen. Kinn in der Tendenz nach hinten nehmen und nun die Handflächen fest aneinander pressen und den Druck ca. 10 Sekunden halten. Wieder lockern, anschließend noch zwei Mal aneinander pressen.
Atmung: Bei Anspannung durch den Mund langsam ausatmen, einatmen bei Entspannung, möglichst durch die Nase.

Ziehen:
Die Hände greifen vor der Brust mit gekrümmten Fingern ineinander. Schultern entspannen, Knie nicht blockieren. Nun langsam nach außen ziehen, dabei die Ellenbogen nicht sinken lassen, sondern auf Brusthöhe halten. Die Position ca. 10 Sekunden halten, dann lockern, mit den Händen umgreifen, so dass die andere Hand nun „vorne“ liegt und wieder 10 Sekunden halten. Das ganze noch einmal auf jeder Seite.
Atmung: Bei Anspannung durch den Mund langsam ausatmen, einatmen bei Entspannung, möglichst durch die Nase.


Welle:
In dreifacher Zeitlupe Wirbel für Wirbel nach vorne abrollen, bis es nicht mehr geht (im Idealfall berühren zumindest die Fingerspitzen den Boden. Wem das noch nicht gelingt, nur soweit abrollen, wie es schmerzfrei möglich ist). Die Arme locker baumeln lassen und entspannen. Anschließend wieder in dreifacher Zeitlupe Wirbel für Wirbel nach oben kommen.
Der Atem fließt ruhig und gleichmäßig.

Brust dehnen:
Die Arme auf Schulterhöhe zur Seite ausstrecken, die Ellenbogen sind leicht gebeugt, die Handflächen zeigen nach oben. Schultern locker lassen, Knie nicht blockieren und nun ganz vorsichtig die Schulterblätter gefühlt hinten zusammenbringen. Dehnung ca. 10 Sekunden halten und wieder lockern. Das Ganze noch zweimal wiederholen.
Atmung: Bei Anspannung durch den Mund langsam ausatmen, einatmen bei Entspannung, möglichst durch die Nase

Rotation:
Die Hände auf die Schultern legen, stellen Sie sich vor, ihr Unterkörper ist bis zur Hüfte einbetoniert, Sie können nur den Oberkörper bewegen. Schultern entspannt, Knie locker, im Idealfall Becken kippen und nun langsam und vorsichtig bei geradem Oberköper nach rechts drehen, kurz halten und langsam nach links drehen. 10 Mal zu jeder Seite wiederholen.
Atmung: Bei Anspannung durch den Mund langsam ausatmen, einatmen bei Entspannung, möglichst durch die Nase.



Taillendehnung:
Die rechte Hand auf die Hüfte stützen, den linken Arm weit nach oben strecken, dabei möglichst nah zum Ohr bringen. Nicht den Kopf zum Arm, sondern den Arm zum Kopf bringen! Schultern entspannt, Knie locker, Becken nach Möglichkeit kippen und nun vorsichtig den Oberkörper zur rechten Seite neigen. Arm lang ziehen, die Dehnung wahrnehmen und die Atmung in die Seite lenken. Dehnung etwa 10 Sekunden halten, dann weiter in die Knie gehen, den Oberkörper nach vorn abknicken und in einer vorsichtigen Drehbewegung wieder zur Mitte bringen, langsam aufrichten. Das Ganze auf die andere Seite und noch einmal auf jeder Seite wiederholen.
Der Atem fließt ruhig und gleichmäßig.

Kopf nach vorne kreisen:
Den Kopf entspannt Richtung Brust nehmen und ganz vorsichtig vor dem Körper zur rechten Seite kreisen, bis das Kinn arrogant zur Decke zeigt. Die Dehnung kurz halten und anschließend vorsichtig über vorne zur anderen Seite kreisen, wieder Dehnung kurz halten und vorsichtig über vorne zur anderen Seite kommen. Die Übung 10 Mal wiederholen.
Atmung: Bei Anspannung durch den Mund langsam ausatmen, einatmen bei Entspannung, möglichst durch die Nase.

Wackeldackel:
Hüftbreiter Stand, gerader Rücken, Schultern locker lassen, dann ganz vorsichtig mit dem Kopf nicken und zwar von einer Seite zur anderen und wieder vorsichtig zurück, als wenn man die Queen von England wäre und würdevoll grüßen möchte.
Wer mag, kann für den Rhythmus die Hand noch zum Winken nehmen, ich finde es entspannender ohne Hand.


Schultern heben:
Hüftbreiter Stand, die Schultern feste nach oben zu den Ohren ziehen, dabei einatmen. Anschließend die Schultern bewusst nach unten fallen lassen, dabei ausatmen. Mindestens zehn Mal wiederholen.

Augengymnastik:
Gerade und locker hinstellen, Kopf entspannt, insbesondere den Kiefer locker lassen und dann kommt Bewegung in die Augen:
Augen nach links oben, dann links unten, Augen gerade nach oben und gerade nach unten, Augen nach rechts oben, dann rechts unten und so weiter, bis man wirklich spürt, dass durch diese Mikrobewegungen der Nacken etwas lockerer wird.

Dehnübung:
Hüftbreiter Stand, die Handflächen sind locker am Hinterkopf. Das Kinn wird vorsichtig mittig in Richtung Brust gezogen, dann nach links, dann nach rechts und wieder zur Mitte.

Windmühle:
Locker, hüftbreit stehen, für viel Platz sorgen und dann die Arme abwechselnd nach hinten rotieren, wie eine Windmühle. Bringt den Kreislauf in Schwung und lockert die Schultern.



Auf der Stelle marschieren
Auch wenn es blöd aussieht, wir marschieren auf der Stelle, ziehen die Knie dabei so hoch wie möglich. Die Arme gehen gegengleich locker mit. Bauch im Idealfall leicht anspannen, Schultern locker lassen, Atem fließt ruhig. Etwa eine Minute durchhalten, wer kann und mag darf länger.

In den Bauch atmen:
Mit hüftbreit geöffneten Beinen bequem stehen, Schultern sind entspannt, die Hände locker an den Bauchnabel legen und ganz bewusst und ruhig in den Bauch atmen. Wer mag, schließt die Augen um den Atem besser zu spüren. Abwechselnd in den Bauch, in die Seiten und in die Schultern atmen. Lang ausatmen, bewusst und genüsslich wieder einatmen. Fortfahren so lange man möchte und dabei ruhig bleiben kann, das wird im Idealfall jeden Tag ein paar Sekunden länger sein.

Wirbelsäule strecken:
Im hüftbreiten Stand die Hände über Kopf verschränken und vorsichtig nach oben ziehen. Die Arme berühren dabei die Ohren. Gut dehnen, wer mag kann auch den Kopf sanft Richtung Brust bewegen, die Arme weiter nach hinten ziehen, um die Dehnung zu verstärken. Vorsichtig die Hände lösen und die Arme zur Seite öffnen.
Der Atem fließt dabei gleichmäßig und ruhig.

Liegestütz am Schreibtisch:
Mit geschlossenen Beinen im Abstand vor dem Schreibtisch stehen. Auf festen Stand von Schreibtisch und eigenem Körper achten! Die Hände an die Tischkante nehmen, sicheren Stand überprüfen und Liegestütz am Schreibtisch ausführen. Rücken ist dabei gestreckt, die Knie nicht durchgedrückt, der Atem fließt ruhig. Einatmen bei der Abwärtsbewegung, ausatmen beim „Pumpen“.
Oberschenkel dehnen:
Aufrecht hinstellen und vorsichtshalber einen Stuhl, Tisch, Türrahmen etc. in Griffnähe aussuchen. Jetzt wird das rechte Bein nach hinten angewinkelt in Richtung Gesäß, die rechte Hand fasst den Fuß. Damen mit hohen Schuhen sollten diese vielleicht vorher ausziehen ;-)
Die linke Hand darf sich irgendwo festhalten, das Becken wird leicht nach vorne geschoben und im Idealfall befinden sich beide Knie auf einer Höhe. Nun mit der rechten Hand das Bein vorsichtig nach oben dehnen – nur, wer das kann und schon flexibel genug ist, der Rest versucht einfach das Bein so gut wie möglich zu halten und Balance zu finden. Für maximalen Genuss dürfen Fortgeschrittene auch noch das Kinn zur Brust nehmen.
Im Anschluss vorsichtig loslassen und das rechte Bein langsam auf dem Boden absetzen – am Anfang wird das Bein mit einem Klatsch am Boden landen, das bessert sich – versprochen! Nun das Ganze auf der anderen Seite und beliebig oft wiederholen.

Arme dehnen:
Hüftbreiter Stand, rechten Arm nach oben strecken, dann den Arm beugen und die Hand zumindest in Richtung Schulterblatt bringen. Der Ellbogen sollte zur Decke zeigen. Um die Dehnung zu verstärken, kann mit der Hand des freien Armes der gebeugte Arm nach innen gezogen werden. Genüsslich halten und Arm wechseln.

Stuhl umarmen:
Aufrecht auf einem Stuhl mit Rückenlehne sitzen, Gesäß möglichst hinten, Beine im rechten Winkel auf den Boden stellen, Füße sind  etwa hüftbreit und bequem am Boden. Nun beide Arme hinter die Stuhllehne führen und die Hände zusammenbringen. Gut im Rumpf aufrichten und die Dehnung in der Schulter- und Brustmuskulatur spüren. Umarmung lösen und beliebig oft wiederholen.

Zunge an den Gaumen:
Aufrecht sitzen oder stehen und bei geschlossenem Mund die Zunge fest an den Gaumen drücken. Das lockert die Unterlippe, über deren Muskulatur Schultern und Hals verbunden sind. Beliebig oft wiederholen.

Stirn ziehen, gähnen:
Bequem aufrecht stehen oder sitzen und die Stirn so weit wie möglich hoch ziehen. Dann die Wangen richtig aufblasen und kräftig mit offenem Mund gähnen. Bitte nicht während des Essens üben und Kollegen, die sich im Raum befinden, bitte vorwarnen, es könnte sonst zu Irritationen kommen J

Schultern fallen lassen:
Hüftbreiter Stand, die Schultern zu den Ohren ziehen, dabei einatmen. Beim Ausatmen die Schultern richtig fallen lassen. Mehrmals hintereinander wiederholen.

Auf der Stelle laufen:
Auch wenn es richtig dmm aussieht: Wir traben locker auf der Stelle, werden immer schneller, bis zum Sprint auf der Stelle. Die Arme gehen gegengleich locker mit. Bauch im Idealfall leicht anspannen, Schultern locker lassen, Atem fließt ruhig. Etwa eine Minute durchhalten, wer kann und mag darf länger. Wer gut übt, ist besonders schnell im Wochenende J

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