Hühnerknochenbrühe aus dem Schnellkochtopf


Eine großartige Resteverwertung stellt die Hühnerknochenbrühe dar. Als "Superfood" gepriesen, erlebt die Knochenbrühe, vor allem die Chicken Bone Broth derzeit einen neuen Hype, vor allem in den Vereinigten Staaten. Dabei ist die Knochenbrühe gar keine Erfindung der Neuzeit, sondern wurde schon von unseren Vorfahren zubereitet und stand stets im Verdacht, besonders gesund zu sein. Kranke sollten Knochenbrühe trinken, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Paleo-Diät ist ebenfalls ein großer Fan der Knochenbrühen, um wieder die Brücke zur Neuzeit zu schlagen.

Dass die Knochenbrühen so einen immensen Nutzen für die Gesundheit haben, wie oft propagiert, konnte bislang nicht zuverlässig, wissenschaftlich nachgewiesen werden. Warum Hühnerbrühe bei Erkältungskrankheiten hilft, schneller zu genesen, konnte ja auch noch nicht abschließend bewiesen werden, dennoch wird die Wirkung nicht mehr bestritten.

Wir nutzen die Hühnerknochenbrühe als Grundlage für unsere Sondenkost, hier für das Mittagessen. Die Zubereitung ist denkbar einfach:
Hühnerknochen, die von diversen Gerichten übrig geblieben sind, werden gesammelt und bis zur Verwertung eingefroren. Die Brühe funktioniert natürlich nicht nur mit Hühnerknochen, sondern mit allen anderen Knochen, auch mischen ist möglich. Die Knochen werden nur grob von Resten befreit.


Damit es schneller geht, nutze ich meinen Schnellkochtopf, einen ganz wichtigen Küchenhelfer in unserem Haushalt. In den werden - ohne Einsatz - die Knochen hinein gegeben. Ich füge Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Salz, Pfeffer und etwas Apfelessig hinzu. Bei Bedarf und je nach Geschmack können selbstverständlich weitere Gewürze hinzu gegeben werden. Diesmal dürfen Fenchelsamen und getrockneter Majoran mit baden, auch Paprikapulver, Knoblauch, Zwiebel, Kümmel und andere Gewürze haben es schon ins Rennen geschafft.


Die Knochen und Gewürze werden mit Wasser bedeckt (gerne auch gemischt mit etwas Hühnerbrühe, falls noch welche übrig ist vom Vortag, als das Huhn für die Brühe gebraucht wurde😏) Die Knochen sollten komplett bedeckt sein.  Jetzt wird der Deckel geschlossen und das Ganze wird aufgekocht. Bei meinem Dampftopf erscheinen zuverlässig zwei weiße Ringe am Ventil, wenn sich genug Druck aufgebaut hat, dass der Inhalt kocht. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird die Temperatur reduziert auf ein Minimum und der Topf verbleibt für weitere etwa vier Stunden auf der Herdplatte und köchelt da vor sich hin.


Es lohnt sich, hin und wieder das Fenster zu öffnen, denn ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es die ganze Zeit nur richtig lecker riecht. Etwas streng könnte man den Geruch bezeichnen 😂

Nach etwa vier Stunden, gerne auch etwas länger, wird die Herdplatte ausgeschaltet und ich lasse den Topf von allein abdampfen und den Inhalt etwas abkühlen. In der Brühe steckt nun die ganze Power der Knochen und wenn es gut lief, dann hat das Süppchen jetzt eine richtig kräftige Farbe bekommen, so wie hier.


Dann wird die Brühe durch ein Sieb abgegossen und gleich auf gleichmäßige Portionen aufgeteilt. Entweder sie darf im Kühlschrank auf ihren großen Auftritt warten oder aber wird gut gekühlt im Gefrierschrank zwischengelagert.


Ich benötige ca. 500 ml Flüssigkeit pro Zubereitung der Mittagessens-Sondenkost, daher habe ich mir angewöhnt, in etwa diese Menge pro Portion an Knochenbrühe einzufrieren.
Ob sie nun wirklich so gesund ist, wie propagiert, ist mir eigentlich egal. Es stecken auf jeden Fall mehr Nährstoffe drin, als in reinem Wasser, daher bin ich der Ansicht, es lohnt sich. Die Arbeit damit hält sich sehr in Grenzen und ein paar Kalorien zusätzlich hat sie auch; bei der Zubereitung von Sondenkost auch nicht außer Acht zu lassen, zumindest bei uns.
Diesmal sind es drei Portionen geworden, das reicht locker für etwa einen Monat Grundlage fürs Mittagessen.


Auch wenn sie einem nicht so richtig lecker riecht, schmecken tut sie ausgezeichnet. Selbstverständlich ist das auch eine wunderbare Grundlage für andere Gerichte, die überhaupt nichts mit Sondenkost zu tun haben. Für die Zubereitung von Babynahrung ist die Knochenbrühe ebenfalls bestens geeignet ohne Altersbeschränkung. Wer mag kann sie auch selber als Drink zwischendurch genießen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nicht ganz dicht, oder?

Wenn das Sterben zum Leben gehört

Urlaub im Sternenzelt