Wie viel Wasser braucht man denn?

Ein Erwachsener sollte etwa zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen, am besten Wasser oder ungesüßten Tee. Das hat sicher fast jeder schon mal gehört und viele Menschen halten sich auch an diese Faustregel. Im Sommer und bei größerer, schweißtreibender Anstrengung darf es ruhig mehr sein, auch das ist den meisten klar, aber wie berechne ich das denn eigentlich bei Kindern?


Es gibt da eine Faustregel, an der man sich orientieren kann:
Für die ersten zehn Kilogramm Körpergewicht rechnet man in etwa mit 100 ml pro Kilo Körpergewicht.
Ab 11 kg bis 20 kg kommen jeweils 50 ml pro Kilogramm Körpergewicht hinzu.
Ab 21 kg aufwärts rechnet man mit ca. 20 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht.

Das ist verwirrend? Nein, das ist ganz einfach. Nehmen wir mal unsere Prinzessin. Sie wiegt derzeit 16,3 kg. Für die ersten 10 Kilogramm berechnen wir je 100 ml, das macht also 1000 ml auch bekannt als ein ganzer Liter. Zu diesem Liter kommen noch 6 x 50 ml hinzu, das sind nach Adam Riese und Eva Zwerg 300 ml. Da Aufrunden nicht schadet, wäre die korrekte Flüssigkeitsmenge pro Tag für unsere Sondenprinzessin 1,3 Liter, aufgerundet etwa 1,5 Liter. Dabei darf alles mitgerechnet werden, was an Flüssigkeit auch in der Nahrung steckt.

Besonders wenn Verstopfung, häufige Harnwegsinfekte oder übermäßig zäher Schleim Probleme sind, mit denen Sie sich oder Ihr Patient herumschlagen muss, sollten Sie ein kritisches Auge auf die Flüssigkeitszufuhr werfen und unter Umständen ein wenig erhöhen.

Bewährt hat sich bei uns, eine halbe Stunde vor dem Mittagessen und dem Abendessen etwa 50 ml Wasser zu sondieren. Der Magen ist dadurch auf die kommende Nahrungsaufnahme vorbereitet und irgendwie funktioniert die Verdauung dadurch auch besser. Außerdem sondieren wir auch nachts mindestens 100 ml Wasser, damit eventuell im Harntrakt befindliche fiese Bakterien gar keine Zeit haben, richtig frech zu werden.

Im Sommer und bei Fieber wird etwas mehr Flüssigkeit sondiert, dafür kann die Nahrung etwas eingeschränkt werden. Dass das nur Richtwerte sind, versteht sich hoffentlich von selbst. Aber so können Sie in etwa den täglichen Flüssigkeitsbedarf ermitteln und müssen nicht Rätsel raten, ob Sie irgendwie in der Nähe oder ganz daneben liegen.

Jetzt hab ich so viel über Flüssigkeiten geschrieben, dass ich Durst habe. Ich bin dann mal am Wasserhahn, Flüssigkeit fassen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nicht ganz dicht, oder?

Wenn das Sterben zum Leben gehört

Urlaub im Sternenzelt