Fehlen hier nicht die Rezepte für die Sondenkost?

Nein, die fehlen nicht wie ich meine. Natürlich könnte ich minutiös beschreiben, welche Mengen wovon ich wann verwende um verschiedene Mahlzeiten zu kreieren. Aber was genau würde das nützen? Es würde genau den Menschen nutzen, die exakt die gleiche Kalorienmenge benötigen wie wir. Die Wahrscheinlichkeit, dass das viele sind, ist eher gering.



Viel sinnvoller finde ich, dass jeder seinen eigenen Weg findet, welche Mengen und welche Nahrungsmittel gut passen. Jede Familiensituation ist anders. Die einen kochen mittags, die anderen eher abends. Bei einer Familie wird grundsätzlich gemeinsam gegessen und alle essen das gleiche Gericht, in der anderen Familie muss vielleicht für jeden etwas anderes zubereitet werden, weil ohnehin Unverträglichkeiten existieren. Vielleicht gibt es Fleischfans oder aber Veganer unter den Sondenpatienten, da würde es nicht viel Sinn machen, wenn ich Milch und Honig anbiete in vorgegebenen Mengen.

Hilfe zur Selbsthilfe könnte man bezeichnen, was mir vorschwebt. Jede Familie hat andere Gerichte, die sie favorisiert. Wenn sie einen Säugling ernähren möchten, dann tun sie genau das, was sie mit einem Säugling tun würden, der oral Nahrung zu sich nimmt. Wenn sie einen Sondenpatienten ernähren helfen, der vorher schon gegessen hat, dann machen Sie einfach genau so weiter.

Wenn der Patient immobil ist, empfiehlt es sich, die Kalorien unter Umständen etwas zu drosseln, aber davon abgesehen kann alles eigentlich so weiter laufen wie bisher, nur püriert. Zu Beginn würde ich von schwierigeren Lebensmitteln absehen, um die Frustphase zu reduzieren. Schwierig ist alles, was kleine Körnchen hat, wie Himbeeren, Müsli, Vollkornbrot oder aber Fasern wie Rindfleisch, Sellerie oder aber zähe Haut wie Tomate oder Aubergine. Try and error wird die erste Phase bestimmen.

Was die genaue Ermittlung der Kalorien angeht, habe ich bereits einen Post geschrieben, den finden Sie hier: Kalorien zählen
Davon abgesehen seien Sie mutig, vielleicht wälzen Sie einfach eines Ihrer Rezeptbücher und überlegen, welches Gericht sich besonders gut püriert machen würde. Und wenn Sie gar nicht weiter kommen, lassen Sie es mich wissen. Ich helfe gerne weiter. Viel Erfolg!


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