Musik rettet Leben

Fünf Wochen schulfrei - das könnte interessant werden. Erfahrungsgemäß tut es der Laune unserer Prinzessin nicht sonderlich gut, wenn sie wochenlang ohne ihre Schulfreunde auskommen muss. Da werde ich nicht nur einmal Halleluja singen und das im Wortsinn. Musik ist wichtig in unserem Haushalt, denn unsere Motte LIEBT Musik. Traditionell lässt sie es sich nicht nehmen, unserer Blaskapelle beim Frühjahrskonzert in erster Reihe zuzuhören. Ganz ergriffen ist sie jedes Mal von den Klängen, die ihr sicher durch den ganzen Körper gehen.



Leider musste das Konzert coronabedingt abgesagt werden, also tönt die Blasmusik jetzt aus der Steroanlage. Wir wissen uns schon zu helfen.

Beim Duschen singen wir zwei sowieso. Laut, meistens falsch, hoffend, dass die Nachbarn nichts mitkriegen. Auch bei waschen, cremen, föhnen und anziehen läuft meist irgendwelche Musik. Wenn mir die Lust auf Kinderlieder mal wieder abhanden kommt, ist es halt die Playlist von YouTube. Lambada mag die Motte genau wie die Mama und mit heißen Rhythmen versorgt sichs auch gleich leichter.

Dass Musik nicht nur Nerven schonen, Laune heben und Stimmen trainieren, sondern sogar Leben retten kann, darüber machen sich gar nicht so viele Menschen Gedanken, dabei ist es so einfach. Beim richtigen Händewaschen beispielsweise hilft ein Lied auf den Lippen ganz ungemein. Patschehändchen nass machen, Seife auf die Handflächen, Wasser in der Zwischenzeit abstellen, um bissl ökologisch zu agieren und dann am besten im Stile einer Arztserie von den Fingerspitzen bis zum Ellenbogen kräftig einseifen. Wenn zwei Mal "Happy Birthday" langsam fertig gesungen ist, kann die Seife gründlich mit Wasser abgespült und die Hände mit einem sauberen Handtuch wieder trocken gelegt werden. Eincremen danach nicht vergessen! Schon haben wir gelernt, dass zwei Mal "Happy Birthday" in etwa die 30 Sekunden dauert, die landläufig zum Einseifen empfohlen werden.

Wenn man die Handhygiene ernst nimmt und immer konsequent durchführt, spart man sich und anderen die Verbreitung von Viren. Gerade in Zeiten, in denen wegen Corona das halbe gesellschaftliche Leben brach liegt, ein wichtiger Aspekt.

So richtig wichtig wird das richtige Lied, wenn man in die Verlegenheit kommt, eine Herzdruckmassage durchführen zu müssen. Wer sich an "Staying Alive" orientiert, liegt goldrichtig. Der alte Klassiker der Bee Gees hat genau den richtigen Rhythmus, den man für die dreißig Herzdruckmassagen einhalten sollte. Danach im Idealfall zwei Mal beatmen und weiter geht's mit der Massage. Wenn jemand bei den Bee Gees passen muss oder generell eher einen anderen Musikgeschmack hat, findet er vielleicht Hilfe bei Helene Fischer. Ihr "Atemlos" funktioniert genau so und auch "Highway to Hell" von ACDC oder die "Yellow Submarine" von den Beatles wäre geeignet. ABBA Fans orientieren sich auch gerne an "Dancing Queen", persönlich finde ich jedoch "Staying Alive" optimal, weil der Titel schon sowas Positives hat. Ich bin nicht sicher, ob Highway to Hell die richtige Botschaft sendet.

Auch wenn ich sehr hoffe, dass die nächsten fünf Wochen keine lebensrettenden Maßnahmen erforderlich machen, sondern vor allem total langweilig werden, empfehle ich jedem wirklich eine große Portion Musik. Vielleicht lässt sich die plötzlich neu gewonnene, gemeinsame Zeit ja auch für Wohnzimmerkonzerte mit der Familie nutzen oder alle singen gemeinsam gegen die Viren an. Wir werden auf jeden Fall ganz viel Musik im Angebot haben, die rettet bei uns mit Sicherheit mein Nervenkostüm und unsere Prinzessin rettet sie vor Langeweile. In diesem Sinne hoffe ich, Sie fühlen sich alle gesund mit oder ohne PUR.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nicht ganz dicht, oder?

Wenn das Sterben zum Leben gehört

Urlaub im Sternenzelt