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Gestern Abend hab ich Deinen Geburstagstisch hergerichtet. Wie jedes Jahr. Das ist unsere Konstante. Dass Du jetzt offiziell ein Teenager bist und die Deko vielleicht doof finden könntest, ignoriere ich dezent. Mir hilft es und ich hab einfach die Hoffnung, dass Du Dich auch freust. Ich hab beim Herrichten schon so das Gefühl, dass Du in der Früh nicht alles freudestrahlend bestaunen wirst, denn im Babyphone kann ich hören und sehen, dass Du hustest. Du bist krank. Ziemlich krank sogar. An Deinem Geburtstag. Das tut mir so leid für Dich. Wir sind zu Hause und es sind nur wenige Geschenke. Wir sind schon schlau genug, nur wenig zu schenken. Dafür reicht Deine Aufmerksamkeitsspanne irgendwann im Laufe des Tages. Wir werden heute das tun, was wir immer tun, wenn Du krank bist: Pflegen. Inhalieren, abvibrieren, lagern, Schmerzmittel verabreichen und zusehen, dass es Dir möglichst leicht ist. Noch ist Deine Lunge frei genug, dass wir das Palliteam nicht brauchen. Wir können selber abhören, haben viel gelernt, wissen, wann wir rechtzeitig Unterstützung anfordern müssen. Bei mir kommt heute nicht so viel Freude, kaum Aufgeregtsein auf. Irgendwie fühle ich mich heute wie vor 13 Jahren, ziemlich genau um diese Uhrzeit, zu der ich jetzt diese Zeilen schreibe. Da lag ich im Aufwachraum und hab die ganze Zeit darauf gewartet, dass mich das Glücksgefühl überrollt, dass man als frisch gebackene Mutter haben sollte. Als es einfach nicht kam, musste ich mir eingestehen, dass mein Mutterinstinkt offenbar schon weiß, dass es doch schief ging. Dass Du doch so beeinträchtigt bist, wie das pränatal befürchtet war. Und so war es ja auch. Vor 13 Jahren waren wir auf der Intensivstation. Heute sind wir zu Hause. Und da bleiben wir. Aus ganzem Herzen wünsche ich Dir Alles erdenklich Gute, mein Kind. Herzlichen Glückwunsch zum 13. Geburtstag, meine Hummel. Du erlebst ihn tatsächlich. Und später, wenn Du wach wirst, wickeln wir ganz schnell Geschenke aus. 
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