Wie husten und spucken mit der Verdauung zusammenhängen können

Husten - wir haben ein Problem. In unserem Haushalt gehört der Satz zu den geflügelten Worten. Wann immer unsere Prinzessin hustet, sind wir hellwach. Nicht, weil sie zwangsläufig fürchterlichen Husten hat und möglicherweise einen Infekt ausbrütet, sondern weil sie uns möglicherweise etwas mitteilen möchte. Husten ist bei ihr oft ihre eigene Art mit uns zu kommunizieren. 


Früher haben wir manchmal den Fehler begangen, den Husten bekämpfen zu wollen. Mit Hustensaft zum Beispiel oder einer zusätzlichen Inhalation. Irgendwann sind wir dann auf den Trichter gekommen, dass einfach die Windel voll war. Oder wir hatten uns erlaubt, das Zimmer für zwanzig Sekunden zu verlassen. In solchen Situationen setzt oft der ADH ein: Der Aufmerksamkeitsdefizit-Husten. 

Aber Husten kann auch bedeuten, dass die Motte drückt, wenn sie auf die Toilette muss. Es lohnt also, das Kind zu schnappen und es auf den Toilettenstuhl zu setzen. In ganz vielen Fällen ist nach einer Portion Stuhlgang der Husten auch wie weggeblasen.

Dann gibt es da aber noch die Phasen, in denen der Husten scheinbar nicht aufhören will. Infekt kann sie keinen haben, sie sitzt richtig, Windel ist trocken, Stuhl hat sie schon abgesetzt, da könnte es schwierig werden. Vor allem dann, wenn sie vor lauter Husten anfängt zu spucken und das, was wir mühevoll sondiert haben, oben wieder rauskommt. 

Auch hier haben wir im Laufe der Zeit wertvolle Erkenntnisse gewonnen: Auch wenn die Prinzessin regelmäßig Stuhl absetzt, heißt das nicht zwangsläufig, dass sie nicht verstopft ist, bzw. dass sich kein Stuhl im Darm angesammelt hat. Und inzwischen weiß ich, dass unser Kind nicht das einzige Kind ist, bei dem so ein Zusammenhang besteht, daher gehe ich auf dieses mögliche Phänomen hier mal ein.

Gerade bei hypotonen Kindern, die wenig Eigenbewegung haben, ist häufig das Zwerchfell etwas zu hoch, da es nicht durch ordentliche Bauchmuskeln dorthin gedrückt wird, wo es eigentlich hingehört. Ein voller Darm kann das noch verstärken, dann ist die Atmung beeinträchtigt, der Magen wird ein wenig zusammengestaucht und in dem Moment, in dem versucht wird, den Stuhl nach draußen zu befördern, kann es eben passieren, dass durch den Druck ein Hustenreiz ausgelöst wird und es im dümmsten Fall zu Erbrechen kommen kann. Der Physiotherapeut Ihres Vertrauens kann Ihnen die anatomischen und muskulären Zusammenhänge wesentlich besser erklären als ich, aber laienhaft ausgedrückt haben Sie sicher eine vage Vorstellung davon, was ich meine.

Wir erleben immer wieder, dass das System unserer Tochter sehr sensibel ist. Ein bissl zu wenig Flüssigkeit, etwas weniger Bewegung als üblich oder auch etwas mehr Aufregung und schon ist das Gesamtgefüge ein wenig aus dem Gleichgewicht. Und dieses wenige genügt, um den Stuhlgang zu beeinflussen. Oft sind über zwei, drei Tage nur kleinere, etwas härtere Portionen im Klostuhl als üblich, dafür haben wir dann wieder Tage, in denen uns nicht ganz klar ist, wo ein so kleiner Mensch die Menge Stuhl für einen halben Eimer in sich bunkern kann. Üblicherweise ist damit auch der Husten schlagartig weg, sobald der Darm geleert ist.

Ganz verhindern werden wir das nie können, weil uns das Leben zu oft dazwischen kommt, aber wir achten auf möglichst kontinuierliche Abläufe. Wenn Ihnen das Problem ebenfalls bekannt vorkommt, überdenken Sie doch gerne mal, welche Zusammenhänge es bei Ihnen sein könnten. Was günstige Lebensmittel angeht, kann ich beim Gemüse die Anfängergemüse Kürbis und Pastinake empfehlen sowie natürlich Sauerkraut und alle fermentierten Lebensmittel. Hier sollte man allerdings vorsichtig sein, wenn jemand mit Blähungen Probleme hat. Genau wie bei Pflaumen, die auch als Saft eher auflockernd bis abführend wirken. Oft werden Lein- oder Flohsamen empfohlen, hier darf man aber wirklich auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Das wiederum ist bei volumensensitiven Menschen häufig ein Problem. Im Regelfall genügt es, auf ausreichende Zufuhr von Ballaststoffen zu achten, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und auf Bewegung. Und wer sich nicht selbst bewegen kann, der wird halt durchbewegt. Hilft. Im Idealfall gehören husten und spucken dann weitgehend der Vergangenheit an. 

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