Von wegen Pfannkuchen aus der Flasche - Pfannkuchen für den Tube

Normalerweise haben wir für unsere Sondenprinzessin immer separat gekocht. Frühstück und Abendessen wird täglich frisch zubereitet, die Zwischenmahlzeiten bestehen ohnehin fast überwiegend aus Flüssigkeiten und das Mittagessen koche ich üblicherweise im Voraus, es wird portionsweise abgefüllt und eingefroren. So war schon immer gewährleistet, dass jede Portion auch die richtige Kalorienzahl hat. In letzter Zeit bin ich hin und wieder dazu übergegangen, zu pürieren, was von unserem Essen übrig geblieben ist und neuerdings bin ich so entspannt, dass ich das sogar Daumen mal Pi mache und zwar egal, was es bei uns gab. Neulich blieb beispielsweise ein Pfannkuchen übrig.



Pfannkuchen ist das, was bei manchen Menschen seltsamerweise als Eierkuchen bezeichnet wird, als Plinsen oder Palatschinken. Mein Mann hatte da einen lustigen Facebook-Post zu dem Thema, der mir viel Freude bereitet hatte. Diesen Übrigen ....kuchen hab ich also zusammen mit ein wenig Erdnussbutter, Pflaumenmus und einer Handvoll Blaubeeren mit Tee in den Smoothie-Maker gepackt und kräftig püriert. Die Maus durfte probieren und ihre gesamte Körpersprache war deutlich genug, dass wir verstanden haben: DAS SCHMECKT!

Tadellos hat sich der Pannekuche auch durch den Tube pressen lassen. Von Hand mit einer neuen Spritze, zu der es bei Gelegenheit mal einen eigenen Post geben wird. Alle, die Muttermilch, eine Pürierdiät oder ketogene Diät in welcher Form auch immer sondieren, sollten Ausschau halten nach diesem Post. Dauert aber noch etwas.

Ich bin inzwischen so entspannt was das Pürieren von übrig gebliebenem Essen angeht, dass ich nicht mal die Kalorien jedes Mal berechne, ich püriere auch alles, was nicht grad massiv Blähendes enthält, egal ob Lachs mit Kartoffeln oder Sahnefisch, ob Hähnchen mit Nudeln oder Suppe. Und genau das ist es, was ich allen, die von Sondenkost auf Pürierkost umstellen, auch empfehle. So ist gewährleistet, dass die Ernährung abwechslungsreich und im besten Falle ausgewogen angeboten wird. Und wir essen ja auch nicht jeden Tag das Gleiche und auch nicht jeden Tag gleich viel. Mal sind wir gesünder unterwegs, mal etwas schlampiger, mal essen wir mehr und mal weniger.

Unsere Prinzessin genießt es sehr offensichtlich, mal etwas ganz anderes zu schmecken, vertragen hat sie bislang alles. Ich achte darauf, dass bei allem, was ich püriere auch Gemüse dabei ist, also hier ein Stück Gurke, da ein paar Cocktailtomaten. Das setzt natürlich voraus, dass man sowas auch in ausreichender Menge zu Hause hat. Wer auch für sich und den Rest der Familie auf gesunde Ernährung mit viel Frischkost achtet, wird da aber kein Problem haben. Und ich wünsche mir, dass alle "meine Mamas" eines Tages genau so entspannt mit der Pürierkost umgehen können wie ich und einfach pürieren, was übrig ist. Im Idealfall hat auch niemand dabei ein schlechtes Gewissen und Angst, dass nicht genügend Protein drin ist oder zu viel Fett oder nicht alle Vitamine, die das Kind braucht. Schließlich ist das gerne ein Totschlagargument der sogenannten Ernährungsberater der Sondenkostfirmen. Aber keine Sorge, wer in der Lage ist, sich und den Rest seiner Familie gut zu ernähren, kann das mit der gleichen Nahrung auch beim Sondenpatienten. Und wenn es bei uns halt mal ausnahmsweise Pfannkuchen gibt, darf es die für die Sondenprinzessin genauso geben.

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