Ganz vorsichtig wird die Zuversicht sichtbar

Haben Sie am Montag um acht in Bayern etwas schäppern hören? Ja? Das tut mir leid, das war ich. Vielmehr der Felsbrocken, der sich von meinem Herzen gelöst hat. Der erste Tag der Schulbegleitung mit neuem Modell ist vorbei und alles ist gut gegangen. Aber mal schön der Reihe nach, bevor mir keiner mehr folgen kann.


So sieht ein glückliches Kind aus. Das hab ich vermisst. Sehr schmerzlich. Viele Wochen lang haben
wir unsere Prinzessin nicht mehr ausgelassen und fröhlich erlebt, jedenfalls nicht über mehrere Stunden am Stück. In den Ferien gab es ein paar Tage, die hoffnungsvoll für uns und entspannt für unsere Maus waren. Nun hat der Kindergarten wieder begonnen, bzw. es begann die spannende Zeit des Übergangs. Vom Kindergartenkind zum Schulkind und zeitgleich startete auch eine andere, neue Ära. Schulbegleitung durch den Pflegedienst. Der Weg dorthin war steinig, gepflastert mit vielen Sorgen und Tränen, aber nun scheint er nicht nur geebnet, sondern auch gangbar.

Wir haben Dank eines unserer Pflegedienste nicht nur eine hoffentlich durchgehende Schulbegleitung gefunden, sondern auch ein ganz neues Modell. Krankenkasse, Bezirk und Schule mussten zustimmen und es war ein Weg mit vielen Tiefen, vielen Stolpersteinen und noch mehr Hürden. Wir mussten kämpfen bis zur Verzweiflung. Die Tränen, die ich vergossen habe, die Nächte, die schlaflos endeten, die Falten, die die Sorgen in mein Gesicht gegraben haben, kann ich alle nicht mehr zählen. Aber nun scheint es fürs Erste vorbei zu sein. Krankenkasse und Bezirk haben ebenso zugestimmt wie die Schule und wir haben vier wundervolle Pflegeschwestern, die unsere Maus nun täglich in die Schule begleiten. Das alleine wäre schön Grund für überschwängliche Freude, aber das Besondere an diesem Modell ist die Tatsache, dass die Mädels auch nach Hause kommen können, wenn unsere Prinzessin mal krank sein sollte. Das bedeutet Zuversicht und Hoffnung auf so etwas wie Leben für uns Eltern.

Berufstätig ein krankes Kind zu versorgen, ist wahrlich nicht ganz einfach. Allein die Tatsache, dass ich an drei Tagen und der Papa an allen Tagen im Homeoffice arbeiten kann, ermöglicht die Rundumversorgung unseres Kindes. Wir sind gut organisiert, können im Prinzip rund um die Uhr arbeiten, immer dann, wenn es halt geht, aber ideal ist anders. Ideal ist es, wenn wir arbeiten können, während unsere Maus versorgt ist und das wird ab sofort so sein. Eigentlich immer. So recht glauben kann ich es noch nicht und dass die Schulbegleitung gleich am ersten Tag gute Ideen nicht nur hat sondern auch umsetzt, versetzt mich fast in Extase.  Ob das so bleiben wird, wird sich zeigen. Aber es gibt Hoffnung. Zuversicht. Ich glaube, wir werden wirklich bald so etwas wie "Leben" haben. Ganz normales Leben, bei dem Termine planbar werden, Verpflichtungen ohne Probleme eingehalten werden können und das alles, während es unserer Hummel gut geht, sie Spaß hat und glücklich sein kann. So hatte ich mir unser Leben eigentlich immer gewünscht und wenn es gut geht, wird es nun tatsächlich so sein. Lebenswert für ALLE Beteiligten! Das gefällt mir gut!

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