Darf ich vorstellen: Katharina Sophie, die Kampfhummel

Sieht sie nicht gut aus, unsere Maus? Zugegeben, als Mama bin ich alles andere als objektiv, aber ich finde nicht, dass man ihr ansieht, was sie in letzter Zeit durchgemacht hat.




Die letzten Wochen waren hart für unsere Prinzessin, es lief überhaupt nicht gut. Anfang Mai: Notaufnahme und eine Woche Krankenhaus, danach sah es für eineinhalb Wochen ganz gut aus. Pünktlich zu unserem Urlaubsbeginn ging es wieder bergab, und auf in die nächste Notaufnahme. Die Tatsache, dass unser Urlaub im Kinderhospiz stattfand, verhinderte einen stationären Krankenhausaufenthalt. Gut versorgt und überwacht ist die Maus im Hospiz auch und so durften wir es quasi ambulant versuchen, mit dem Erfolg dass wir immerhin knapp vier Tage lang sowas wie Urlaub genießen durften. Kaum daheim angekommen ging es nicht in den Alltag, sondern schon wieder in die nächste Notaufnahme, danach wieder nach Hause. Jedes Mal war der Entzündungsmarker so hoch, dass ein Antibiotikum erforderlich war. Drei Antibiosen innerhalb eines Monats - mir geht der Allerwerteste auf Grundeis. Antibiotika haben die unangenehme Eigenschaft, dass man resistent gegen sie werden kann, die Folgen können fatal sein.

Während sie von der ersten Antibiose trotz guter Gegenarbeit eine heftige Verstopfung bekommen hat, hat sie das zweite sehr gut vertragen, vom dritten bekommt sie grad Dünnpfiff. Der arme, kleine Körper hat wirklich viel auszuhalten. Ich bin überzeugt davon, dass es an ordentlicher Ernährung liegt, dass sie alles trotzdem ganz gut wegsteckt. Sowohl was Verstopfung als auch was den Durchfall angeht, kann man ja mit verschiedenen Lebensmitteln ganz gut unterstützen. Da wird die Pflaume im Frühstück durch die Banane ersetzt, die Pastinake durch die Karotte und so können wir das Schlimmste verhindern. Genügend Flüssigkeit ist dank Gastrotube kein Problem. Für den Aufbau einer guten Darmflora sorgen wir ebenfalls, bislang musste sie daher noch nie eine Pilzinfektion im Anschluss erdulden. Ich bete, dass es so bleibt.

Zwar musste sie in den letzten Wochen häufig auch tagsüber mit Sauerstoff versorgt werden, aber irgendwie hat sie es auch diesmal wieder in einem Turbotempo geschafft, das Ruder rum zu reißen und im Schnelldurchgang zu genesen. Ich wünsche ihr so sehr, dass es jetzt endlich mal anhält. Ich finde, für dieses Jahr reicht es jetzt wirklich und die tapfere Maus hat verdient, nur noch Spaß, gute Laune und normalen Alltag zu genießen. Und offen gestanden wünsche ich uns Eltern das auch. Ich bin nicht ganz sicher, wie Pfingsten im nächsten Jahr fällt, aber wir müssen sicher noch so 320 Mal schlafen, bis wir wieder Urlaub haben. Um die Zeit bis dahin unbeschadet zu überstehen, bräuchten wir jetzt wirklich mal Normalität. Wer zwischendurch mal eine Minute für uns hat, kann gerne dafür die Däumchen drücken. Wir spüren das und das hilft mit Sicherheit und wir können langweiligen, normalen Alltag so dringend gebrauchen. Wenn es normal läuft, hat unsere Maus nämlich schon wieder allen Grund zu lachen und das tut auch mir unendlich gut.


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