Vom Stingray zum Lamborghini

Bislang war unsere Prinzessin in einem Rehabuggy unterwegs, wenn wir mit ihr on tour waren. Es war ein Stingray der Firma R82. Kein Witz, das Modell heißt tatsächlich so. An diesem Rehabuggy sind Kraftknotenpunkte angebracht, mit denen sie - eigentlich - sicher im Bus befestigt und somit transportiert werden kann. Leider funktioniert das inzwischen nicht mehr, weil unser Kind zu groß und zu schwer geworden ist, es muss also Ersatz her und der kam nach dem üblichen Antragsmarathon tatsächlich noch pünktlich vor Weihnachten an. Und so kann die Motte ihr neues Gefährt schon mal ausprobieren:


Noch fehlen kleinere Anpassungen, damit das neue Gefährt perfekt ist, aber da handelt es sich wirklich nur um Kleinigkeiten. Die Begurtung passt noch nicht perfekt und die Kraftknoten müssen auch noch nachgebessert werden, aber das macht ja nichts, weil die Schule ohnehin noch nicht in der nächsten Woche startet. Also brauchen wir die Kraftknoten vorerst eh nicht. Mit unserem Sanitätshaus stehen wir aber in engem Kontakt und werden sogar vor Ort betreut. Ein kooperativer und kompetenter Rehatechniker ist bei so besonderen Patienten wie unserer Kurzen wirklich wichtig und wir sind froh, da schon immer in guten Händen zu sein.

Leider haben wir auch noch keinen passenden Fußsack, so dass wir den neuen Rennschlitten im Moment noch nicht draußen ausprobieren können, aber das macht ja nichts. Eine angepasste Sitzschale samt Kopfstütze und passende Armlehnen hat der neue Lambo. Seinen Spitznamen hatte er gleich weg, weil er so gelb ist wie ein Lamborghini. Und vom Stingray zum Lambo machte Sinn, vor allem bei einem Vater, der lange als Motorjournalist gearbeitet hat. Selbstverständlich gehört auch eine Fußstütze zur Ausstattung und die kleinen Vorderräder leuchten sogar farbig bei Bewegung. Das muss man sich jetzt halt vorstellen. Auf jeden Fall lässt es sich bequem chillen in dem flotten Feger.


Um für Spaziergänge und während der Autofahrt das Notwendigste mitnehmen zu können, gibt es hinten einen Rucksack, der recht praktisch ist. Er hat eine herausnehmbare Innentasche, die an der Außenhülle befestigt ist, so dass man nicht mühsam fummeln muss, sondern direkten Zugriff auf den Inhalt hat. Mit zwei kleinen Außentaschen ist man auch als Begleitperson gut gerüstet. Es passt das Handy und eine Trinkflasche rein. Auch im Dach ist eine Tasche integriert. Hier könnte man den dazu gehörigen Regenschutz verstauen oder aber die Schlüssel und ein Notfallset, je nach Geschmack.


Das Dach hat übrigens eine Art Luke, die geöffnet oder geschlossen werden kann, so dass dem Blick nach draußen nichts im Wege steht, wenn die Sonne nicht grad scheint und das Dach zum Wind- oder Regenschutz nach unten gezogen wird. Der Ausblick wurde auch für sehenswert befunden, wie wir sehen. 


Auch von der Seite macht der Flitzer eine schnittige Figur. Die Sitzschale wurde mit einer waschbaren Inkontinenzauflage versehen, so dass auch Hopplamomente leicht beseitigt werden können.


Den Speichenschutz haben wir natürlich auch zum Kind passend gewählt. Erstens vermuten wir, dass grün ihre Lieblingsfarbe ist, sie mag die Biene Maja und ist unsere Hummel, also haben wir nach so einer Kombination gesucht und sind fündig geworden. Dass dann eine Hummelfeuerwehr dabei rauskam, wo wir doch Fans unserer Wehren sind, ist natürlich ein besonderes Schmankerl. Ist das nicht herzig?


Der Sitz ist übrigens klappbar und passt damit in den Kofferraum und er kann gekantelt werden. So heißt es, wenn man den Neigungswinkel verstellen kann. Die Kippbügel, die hinten angebracht sind, können bei Bedarf weggeklappt werden. Die Schieber werden sich ebenfalls freuen und zwar über den ausgesprochen ergonomischen, höhenverstellbaren Griff. Dort ist auch der Hebel für die Kantelung angebracht (Mitte) und zwei Feststellbremsen (rechts und links mit rotem Hebel). An der Vorderseite gibt es ebenfalls Bremsen. Das sind die zwei schwarzen, runden, großen Knöpfe auf den vorderen Radabdeckungen.


Und warum schaut die Prinzessin hier so verkniffen? Ganz einfach, weil die Mama vergessen hat, dass es auch noch einen Tisch gibt, der ganz einfach über die Armlehnen geschoben werden kann. Das fiel erst nach der Fotosession auf - also der Mama jedenfalls. Die Prinzessin wollte es vermutlich vorher schon verkünden.


Wenn mal wieder irgendwann Präsenzunterricht stattfinden wird, wird die Maus nicht nur mit dem neuen Rolli im Bus fahren, sondern auch darin am Unterricht teilnehmen. Traditionell scheint im Raum die Sonne nicht sehr intensiv und bislang ging auch kein Wind, vor dem sie geschützt werden müsste, also gäbe es keine Notwendigkeit für das Dach im Innenraum. Kein Problem, auch ohne Dach macht der neue Rolli eine gute Figur. Das Dach lässt sich ganz leicht mit zwei Klipsverschlüssen rechts und links abnehmen und so nimmt das ganze Gefährt gefühlt wesentlich weniger Platz weg. Auch für den Transport im zusammengeklappten Zustand ein wichtiges Feature.


Also künftig Augen auf, wenn wir in unserem schnittigen, gelben Flitzer daher kommen. Der passt jetzt richtig gut zu uns. Der erste Rollstuhl - wieder ein Meilenstein, halt wie immer ein recht besonderer.

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