Heute hab ich viel erledigen können: Während mein Mann Supermarkt und Drogerie erledigt hat, habe ich fünf Maschinen Wäsche gefaltet, verräumt, Bad geputzt, eine Maschine Wäsche gewaschen und bin dann selbst losgefahren. Vorsorge bei der Frauenärztin erledigt, danach noch Geflügelhof und Bäcker und weil ich für die bestellten Spareribs zu früh dran war, hab ich mir eine gute Viertelstunde Spaziergang gegönnt. Das war unverhofft, hat aber gut getan und sorgt dafür, dass ich heute vermutlich mein Schritteziel erreichen werde 😊 Nach dem Mittagessen hab ich die restliche Wäsche aufgehängt, Beihilfe und Versicherung beantragt und dann hatte ich ein schlechtes Gewissen. Weil ich so viel geschafft habe. Und weil das unfassbar gut getan hat. Und weil das nur funktioniert hat, weil unsere Hummel heute mit Pflegekraft zur Schule fahren konnte. Mein schlechtes Gewissen kam, weil ich dachte "nur wenn Du Dein Kind fremdbetreut hast, bist Du produktiv" und das fühlte sich kurz wie "ich schieb sie ab" an und das ist fürchterlich. Weil ich das nicht möchte und niemals möchte, dass sie das so empfindet. Dann hab ich den Kopf nochmal schief gehalten und dachte "STOP!" Das ist grad schräg. Wäre unsere Tochter ein normal entwickeltes Mädchen oder einfach ein bisschen weniger behindert, könnte sie vermutlich täglich zur Schule gehen, ja sie müsste das sogar. Es gibt eine Schulpflicht in Deutschland. Dass die plötzlich nachrangig wird, wenn Assistenzbedarf besteht und Personalmangel, ist ja eigentlich nicht normal. Das heißt, in einem ganz normalen Fall wäre unsere Tochter einfach immer irgendwie betreut und wenigstens am Vormittag nicht zu Hause. Und dann könnten wir Eltern unsere To Dos abarbeiten ohne dass ständig einer Anfälle begleitet, sondiert, wickelt, lagert, betreut. Verrückt! Das wäre normal. Und versteht mich nicht falsch - ich erwarte gar kein normales Normal, unser normal würde mir schon völlig genügen für den Anfang. Kind, Pflegekraft, Schule, ein wenig HPT. Glückliches, inkludiertes, gut versorgtes Kind, Eltern, die ihrer Arbeit nachgehen, sich um Haushalt und Bürokram kümmern und vielleicht auch noch ein wenig um sich. Aber hey, was ist schon normal? #normal